#011 Mandalay
Mandalay
Hier bin ich unterwegs.
Wir sind wieder in einer Großstadt, das merkt man sofort am Verkehr. Es staubt, hubt und auf den Straßen ist alles unterwegs was Räder hat. Der Bus hat uns zum Glück fast direkt vor unserem Hotel abgesetzt, so dass wir kein Taxi nehmen müssen.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum großen Marktgebäude, laut Reiseführer trifft man dort eher wenig Touristen. Rings um das Marktgebäude stehen hunderte Roller in reih und glied und auch innen herrscht großes Gedränge. Ein Verkaufsstand reiht sich an den anderen und auf den viel zu schmalen Gassen dazwischen drängen sich Menschen.
Nach Mandalay wollen wir nach Kalaw um von dort zum Inle Lake zu wandern. Ich mache mich auf die Suche nach einem Moskitonetz und einem Sonnenhut und werde fündig (Hut 1.500 kyat/1,07€ und Moskitonetz 4.000kyat/2,86€) Monya hat sich auf einen Hut beschränkt. Es ist furchtbar heiß und drückend, ich fühle mich schon den ganzen Tag nicht so ganz fit und das Gedränge auf dem Markt macht es nicht besser. Da Monya ohnehin etwas Zeit für sich wollte gehe ich schon mal zurück zum Hotel.
Nachmittags leihen wir einen Roller um zur U Bein Brücke zu fahren. Der Verleiher ist ein Ausgewanderter Ami. Es ist schön sich mit einem „Lokal“ in vernünftigem Englisch unterhalten zu können und Monya begeistert sich für seine kleine Tochter. Wir bekommen noch den Hinweis das man tagsüber nicht mit Licht fahren darf und es eine Brücke gibt die für Roller gesperrt ist (zumindest tagsüber, Nachts kümmert es niemanden).
U-Bein Brücke
Die Straßen in Myanmars Städten sind meist schachbrettartig angelegt was die Orientierung erleichtert aber auch dazu führt das es jede menge Kreuzungen gibt. An den großen Kreuzungen gibt es Ampeln (die in erster Linie für vierrädrige Fahrzeuge gelten, Roller und Motorräder fahren wenn frei ist). An kleineren Kreuzungen wurde rechts vor links durch der stärkere gewinnt und wer zuerst mitten auf der Kreuzung ist hat Vorfahrt ersetzt. Was von außen wie ein großes Chaos aussieht hat aber doch irgendwie System. Jeder achtet auf jeden, jeder Bremst mal für den Anderen ab, wer überholt hupt kurz um den überholten zu „warnen“.
Auch wenn der Verkehr eine Herausforderung ist, zumindest zu beginn, mag ich ihn, alles ist im Flow, es funktioniert auch mit Umsicht und Rücksicht nicht nur mit tausend Schildern, Regeln, und teuren Führerscheinprüfungen. Anscheinend haben die Einheimischen überwiegend keine Führerschein und nicht selten sitzt auch mal ein 12 oder 14 jähriger hinter dem Steuer eines Rollers.
Mosaik im Tempel auf dem Mandalay Hill.
Eine der 1460 Seiten des „World largest Books“.
World largest Book
Abends ging es dann im Bus nach Kalaw. Da der VIP Bus schon ausgebucht war haben wir einen normalen genommen (2×2 Sitze und etwas weniger Beinfreiheit). Unser Bus fährt pünktlich um 20 Uhr ab, vor uns liegen ziemlich genau 200 Kilometer Straße. Die Fahrt geht anfangs noch über einen gut ausgebauten Highway der immer schlechter wird um so weiter wir uns von Mandalay entfernen bis wir uns schließlich die Straßen hoch in die Berge von Kalaw schlängeln. Wir kommen Nachts um 2:30 Uhr im 1300 Meter hoch gelegenen Kalaw an.
Ich konnte im Bus kaum schlafen und bin froh das Monya uns ein Hotel rausgesucht hat in dessen Bewertungen stand das man auch mitten in der Nacht einchecken kann. Es ist ziemlich kühl und wir machen uns auf den Weg zum Hotel, ein Einheimischer lässt sich nicht davon abbringen uns den Weg zu zeigen, ob aus Höflichkeit oder weil er Geld dafür will haben wir nicht herausgefunden. Nach einigem Klingeln und ein paar rufen des Einheimischen erscheint jemand um uns das Tor an der einfahrt zum Hotel aufzuschließen. In unser Zimmer können wir noch nicht einchecken (was wunder Nachts um 2:30 Uhr) dafür dürfen wir in einer Abstellkammer mit einer Matratze bis zum Morgen schlafen.
„Wäscheleine“ in Mandalay
Unser Notlager in Kalaw