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#010 Bagan – die Stadt der tausend Pagoden

von | 12. Dezember 2016 | 2016, Bagan, Myanmar (Birma), Reisen | 4 Kommentare

Unsere Unterkunft

Hier bin ich unterwegs.

Monya (hier geht es zu ihrem Blogbeitrag) und ich nehmen den Nachtbus von Yangon nach Bagan. Die Fahrt vom Hostel bis zum Busbahnhof hat eine Ewigkeit gedauert, der Verkehr hier ist unglaublich. Die Rushhour in Stuttgart könnte man im Vergleich fast als fließendem Verkehr bezeichnen.
Unser VIP Bus war tatsächlich recht komfortabel auch wenn er schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. Statt der Üblichen 2×2 Sitze gab es 3×1 Sitz und dadurch zwei Mittelgänge. Die Decken die bereit lagen brauchte man wirklich, denn die Klimaanlage hat unseren Bus in einen fahrenden Kühlschrank verwandelt. Anfangs waren die Straßen noch ganz gut, mit der Zeit wurden sie immer holpriger. Für 4h schlaf hat es gereicht, in der restlichen Zeit habe ich mich gut durchschütteln lassen.

Bei unserer Ankunft werden wir von Taxifahrern überfallen die uns zu horrenden Preisen eine Fahrt zum Hotel anbieten. 16.000 MMK sind deutlich zu viel. Statt eines Taxis nehmen wir die Pferdekutsche für 3.000 MMK (2,15€) und werden noch mal ein bisschen durchgeschüttelt. Es ist trotz Fleecejacke und langem Longhi (den Rock den hier auch die Männer tragen) kalt und ich freu mich als die ersten Sonnenstrahlen ein kleines bisschen wärme spenden. Am Eingang zur Stadt müssen wir „Eintritt“ bezahlen (25.000 MMK/ 17,90€), für die über 4000 Pagoden die es hier gibt.

Da wir morgens um kurz nach 6 noch nicht einchecken können machen wir uns, etwas übernächtigt, zu Fuß auf Erkundungstour. Nach einem Stopp in einer Pagode verlassen wir die Hauptstraße und suchen nach einem Weg zum Fluss. Zwischen einfachen Bambushütten tauchen wir in das Leben der Einheimischen ein. Immer wieder ruft jemand „Hello“ und grüßt freundlich, wir ziehen neugierige Blicke auf uns. Hier sind Touristen eher noch eine Seltenheit, etwas spannendes. Während wir auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten sind werden wir selber zu einer.

Eine aufmerksame Frau zeigt uns den Weg zum Fluss noch bevor wir fragen können. Es scheint als ob die Zeit hier zurück gedreht wurde. Frauen die am Fluss Wäsche waschen, ein altes Ehepaar das am Flussufer Samen aussäht.
Eigentlich wollten wir etwas Schlaf in unseren Hängematten nachholen, leider waren die Bäume alle viel zu dick oder zu weit auseinander. Über den Markt schlendern wir zurück ins Hotel und können zum Glück schon einchecken um erst mal eine Runde zu schlafen.

Eine Frau auf dem Markt in Bagan.

Am nächsten morgen klingelt der Wecker viel zu früh, es ist 4:30 Uhr aber wir müssen raus aus den Federn. Wir mieten uns einen Elektroroller und fahren um 5 Uhr los. Am Vorabend haben wir recherchiert von welcher Pagode aus man den Sonnenaufgang am besten bestaunt. Nach ca. 20 Minuten fahrt sind wir angekommen und gut durchgefroren obwohl wir uns so warm wie nur möglich angezogen haben. Im schein einer Taschenlampe steigen wir die schmalen Stufen hoch auf die Pagode. Noch ist es Stockdunkel und über uns funkeln tausend Sterne am wolkenlosen Himmel. Langsam füllt es sich, wir sind leider nicht die einzigen Touristen. Das erste schwache Morgenlicht lässt erste Umrisse erkennen, was folgt ist ein fantastisch schönes Schauspiel das sich nicht in Worte fassen lässt und das auch nur Bilder und Videos schwer transportieren können.

Nach dem das Schauspiel vorüber ist und wir noch etwas den Ausblick genossen haben machen wir uns auf den Rückweg. Eine kurze Erkundungsfahrt um noch eine Pagode für den Sonnenuntergang zu suchen führt uns über Sandige Sträßchen und ist fahrtechnisch eine echte Herausforderung. Anschließend geht es zum Frühstücken zurück ins Hotel.

Ein Mönch fragt ob er ein Bild mit mir machen darf.

Monya macht ein Nickerchen, ich mache mich noch mal mit unserem E-Scouter auf Entdeckungstour um wenigstens ein paar wenige der über 4000 Pagoden zu erkunden. Dabei werde ich immer wieder mal selbst zur Attraktion wenn einheimische fragen ob sie ein Foto mit mir machen dürfen.
Ein Bekannter den ich bei der DNX im letzten Jahr kennengelernt habe ist zufällig gerade auch in Bagan (wie gut das es Facebook gibt), wir verabreden uns an einer Pagode für den Sonnenuntergang, die Welt ist eben klein.
Am nächsten Morgen ist es dann schon wieder Zeit die Rucksäcke zu packen, es geht weiter nach Mandalay, 6h Busfahrt liegen vor uns.